Museums
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Revision as of 01:22, 26 September 2008

Thomas Tunsch

MAI-Tagung 2008, 26. Mai 2008 (Block II: Informieren – Kollaborieren)

Stichwörter: Web 2.0, Wikipedia, MuseumsWiki, MediaWiki, Dokumentation

Zusammenfassung

Obwohl Wikipedia mittlerweile große Aufmerksamkeit in den Medien genießt und als Phänomen des Web 2.0 zunehmend auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist, sind vernetzte Arbeitsgemeinschaften in der Welt der Museen noch weitgehend unbekannt. Während in Universitäten und Bibliotheken Wikis teilweise schon zum Bestandteil der internen und externen Kommunikation geworden sind, scheint die Idee des „schnellen Wissens“ in den Museen bisher nur wenig Widerhall zu finden.

Für die Nutzung von Wikis in Museen bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, deren Vorteile und Grenzen beschrieben werden sollen.

Teilnahme an fachübergreifenden Wikis am Beispiel von Wikipedia

Betrachtet man sowohl die Welt der Museen als auch das Projekt der freien Enzyklopädie als Gemeinschaften, die sich der Sammlung und Verbreitung von Wissen widmen, lassen sich verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit finden. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Tatsache, daß sich Wikipedia und die Museen an das gleiche Publikum richten: die allgemeine Öffentlichkeit. Die Museen sammeln Objekte, dokumentieren ihre Forschung durch Ausstellungen und publizieren das Wissen über ihre Sammlungen und die entsprechenden Fachgebiete. Wikipedia sammelt Daten und Informationen in ihren Artikeln und ermöglicht gleichzeitig einen Einblick in die Entstehung von Wissen. Das Projekt Semapedia hat es sich zum Ziel gesetzt, Objekte der gegenständlichen Welt mit denen dazugehörigen Wikipedia-Artikeln zu verknüpfen. Zusätzlich zu den museumsspezifischen Informationen können so Vernetzungen mit weiteren Angeboten hergestellt werden.

Museumsspezifische Wikis am Beispiel des Projekts MuseumsWiki

Das MuseumsWiki besteht seit 2006 und wurde bereits auf verschiedenen internationalen Konferenzen dem Fachpublikum vorgestellt. Es bietet eine offene Informations- und Kommunikationsplattform für Museen, Museumsmitarbeiter und Museumsprojekte. Im Vergleich zu Wikipedia fallen die inhaltlichen Einschränkungen weg, die durch das umfassendere Gesamtziel des Projekts einer freien Enzyklopädie gegeben sind.

Aufbau eines eigenen Wikis

Die freie Software MediaWiki kann von Museen zum Aufbau eines eigenen Wikis genutzt werden. So haben die Staatlichen Museen zu Berlin seit Herbst 2007 ihr Intranet auf der Basis von MediaWiki neu gestaltet. Das zugrundeliegende Konzept, wichtige Details zur Installation und die bisherigen Erfahrungen werden vorgestellt.

Einleitung

Das Thema Wiki stand bereits im Programm früherer MAI-Tagungen. Vor allem auf die Beiträge von Jakob Voß[1] und Georg Hohmann[2] sei hier hingewiesen. Auch in der anglo-amerikanischen Museumswelt sind Wikis bereits seit einigen Jahren ein wichtiges Arbeitsmittel.

Da zu den technologischen Aspekten bereits in den genannten Publikationen hinreichend Informationen zur Verfügung stehen, soll sich dieser Beitrag darauf konzentrieren, Wikis als kulturelles und soziales Phänomen und ihre Rolle für zeitgemäßes Informationsmanagement zu betrachten.

Für den im Zusammenhang mit Wikis oft verwendeten Begriff „Collaborative community“ gibt es bisher leider keine deutsche Entsprechung. Deshalb möchte ich hier vorschlagen, „vernetzte Arbeitsgemeinschaft“ als Übersetzung zu verwenden. Die Rolle der Vernetzung als Struktur einer solchen Gemeinschaft wird damit hinreichend betont und im Wort „Gemeinschaft“ kommt der Sinn des gemeinsamen Schaffens gut zum Ausdruck, den auch das Wort collaborative wiedergibt.

Wikis als vernetzte Arbeitsgemeinschaften

Betrachtet man Wikis als vernetzte Arbeitsgemeinschaften, dann läßt sich diese Charakteristik auf mehreren Ebenen beobachten. So werden Inhalte wie Begriffe, Definitionen und Informationen verschiedenster Art gemeinschaftlich bearbeitet. Doch auch die Struktur eines Wikis ist Ergebnis dieser Form der Zusammenarbeit, denn die Verweise und Verbindungen zwischen den inhaltlichen Elementen entstehen auf die gleiche Art und Weise. Dies gilt sowohl für einfache Links innerhalb des Wikis als auch Weblinks,[3] Datenbanklinks[4] und Interwiki-Links.[5] Mit Erweiterungen der Funktionalität wie zum Beispiel Semantic MediaWiki[6] sind auch Verknüpfungen möglich, die den Anforderungen des Semantischen Web[7] genügen. Weitere inhaltliche und strukturelle Elemente von Wikis, die bei der Arbeit in vernetzten Gemeinschaften entstehen, sind z.B. Medien,[8] Kategoriesysteme[9] und Portale.[10]

Ergänzend zu dieser abstrakten Betrachtung seien einige Beispiele für die Träger oder tatsächlichen Mitglieder von vernetzten Arbeitsgemeinschaften genannt, für deren gemeinsame Ziele man Wikis einsetzten kann. Am Beispiel von Wikipedia[11] wird deutlich, daß hier mehrere Rollen vorstellbar sind, in denen z.B. Einzelpersonen auftreten. Sie können sowohl Leser als auch Autoren sein oder bestimmte administrativer Aufgaben wahrnehmen. Doch auch die Beteiligung an der Entwicklung von Strukturen und Arbeitsmitteln – wie z.B. Vorlagen – ist möglich, bis hin zur Weiterentwicklung der Software selbst. Als Betreiber und Organisatoren eines Wikis können Gruppen, Projekte, Institutionen und Initiativen in Erscheinung treten. Bei entsprechend großen Wikis ist auch die interne Differenzierung in solche Bereiche möglich.

Information: Prozesse und Netze

Aus der täglichen Arbeit in Museen und anderen Institutionen, die sich mit dem kulturellen Erbe beschäftigen, sind uns Prozesse vertraut, bei denen Informationen selbst sowie deren Verarbeitung, Speicherung und Weitergabe eine wichtige Rolle spielen. Als mögliches Modell soll hier die Bearbeitung eines Themas (z.B. Konzept, Publikation, Aufgabe) in einem Projekt (z.B. Restaurierung, Dokumentation, Forschung) dienen, die zu einem bestimmten Ergebnis (z.B. Ausstellung, Publikation, Webseite) führt. In der Praxis ist mit einem solchen Ergebnis natürlich kein endgültiger Abschluß erreicht, denn daraus können sich wieder weitere Themen ergeben, die in anderen Projekten wiederum zu Ergebnissen führen und so weiter und so fort. Nicht selten sind auch laufende Projekte Ausgangspunkt für neue Themen, die ebenfalls in separaten Projekten bearbeitet werden können.

Bis hierher können wir uns den Umgang mit Informationen als Aneinanderreihung von einzelnen Prozessen vorstellen, die gewissermaßen mehrere Ketten darstellen. Doch auch zwischen diesen Ketten sind Verknüpfungen sinnvoll, die eine effizientere Informationsverarbeitung und -speicherung ermöglichen. So sollten verschiedene Projekte, die sich mit ähnlichen oder verwandten Themen beschäftigen, die Möglichkeit haben, auf gemeinsame Ressourcen, Methoden oder Arbeitsmittel zurückzugreifen. Die Ergebnisse verschiedener Projekte können miteinander verglichen, gemeinsam genutzt oder auch wechselseitig zur Bestätigung herangezogen werden. Schon an diesen wenigen Beispielen wird deutlich, daß durch die weitere Verknüpfung der Glieder verschiedener Prozeßketten eine Netzstruktur entsteht, die höhere Anforderungen an das Informationsmanagement stellt. Die Orientierung auf eine einzelne Kette mit Beginn (Thema) und Ende (Ergebnis) legt nahe, die für diesen Prozeß benötigten Informationen einmalig zu erheben, Informationsstrukturen für spezielle Zwecke zu entwickeln und nach dem Erreichen des gewünschten Ergebnisses die gewonnenen Informationen zu archivieren. Betrachtet man dagegen verschiedene miteinander vernetzte Prozesse aus einer anderen Perspektive, kommt man schnell zu dem Schluß, daß für die effiziente Informationsverarbeitung dauerhafte und gleichzeitig flexible Strukturen sowie Methoden benötigt werden.

Daß Wikis die geeignete Arbeitsumgebung für ein solches Informationsmanagement sein können, läßt sich am Projekt Wikipedia beispielhaft feststellen. Die Erstellung einer Enzyklopädie in verschiedenen Sprachen mit dem Anspruch, jeweils aktuelle Informationen bereitzustellen und Referenzen zu weiteren Informationsquellen zu bieten, weist jedenfalls die entsprechende Komplexität auf und der bisherige Erfolg vor allem der englischen und der deutschen Sprachversion zeigen die Eignung der gewählten Mittel und Methoden.

Wikipedia

Betrachtet man sowohl die Welt der Museen als auch das Projekt der freien Enzyklopädie als Gemeinschaften, die sich der Sammlung und Verbreitung von Wissen widmen, lassen sich verschiedene Möglichkeiten des Vergleichs und der Zusammenarbeit finden. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Tatsache, daß sich Wikipedia und die Museen an das gleiche Publikum richten: die allgemeine Öffentlichkeit. Die Museen sammeln Objekte, dokumentieren ihre Forschung durch Ausstellungen und publizieren das Wissen über ihre Sammlungen und die entsprechenden Fachgebiete. Wikipedia sammelt Daten und Informationen in ihren Artikeln und ermöglicht gleichzeitig einen Einblick in die Entstehung von Wissen.

Die freie Enzyklopädie Wikipedia ist ein Teil der Wikimedia-Projekte, die miteinander verbunden sind. Sowohl die Inhalte selbst als auch die Mittel und Methoden zu ihrer Erarbeitung werden von einer vernetzten Arbeitsgemeinschaft entwickelt. Die Software MediaWiki, die bei allen WikiMedia-Projekten Verwendung findet, ist ebenfalls das Ergebnis dieser Arbeit. Erwähnt werden sollen hier auch Projekte, die nicht zu Wikimedia gehören, aber auf der Grundlage der wenig restriktiven Lizenzpolitik auf deren Inhalten aufbauen können. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt Semapedia,[12] bei dem Objekte der gegenständlichen Welt mit den dazugehörigen Wikipedia-Artikeln verknüpft werden sollen. Zusätzlich zu den museumsspezifischen Informationen sind so Vernetzungen mit weiteren Angeboten möglich.

Ein charakteristischer Unterschied zu anderen Web 2.0-Anwendungen[13] ist die Tatsache, daß das Verhältnis zwischen den nur lesenden Nutzern und den aktiven Autoren nicht der so genannten 1:99-Regel folgt. Während bei anderen Web 2.0-Anwendungen durchschnittlich nur einer von 100 Nutzern selbst aktiv wird, sind mehr als viermal so viele Nutzer der Wikipedia selbst Autoren.[14]

Trotzdem ist die öffentliche Wahrnehmung des Projekts offensichtlich weniger von den persönlichen Erfahrungen seiner Nutzer geprägt, als vielmehr durch die Darstellung vor allem in auflagenstarken und weit verbreiteten Medien. Diese tendieren, wie auch bei anderen Themen, eher zur Hervorhebung von Pleiten, Pech und Pannen, so daß gerade für diejenigen, die keine eigenen Erfahrungen im Umgang mit Wikipedia haben, ein stark vereinfachtes wenn nicht sogar verzerrtes Bild entsteht.

Allerdings scheint sich in letzter Zeit hier eine Veränderung anzudeuten. Verwiesen sei auf die Einbindung von Wikipedia in das Portal Spiegel-Wissen[15] und die geplante Ausgabe einer vereinfachten Druckversion in einem Lexikoninstitut.[16]

Wikipedia und Universitäten: Theorie und Praxis

Zwiespältig ist zur Zeit offensichtlich die Behandlung von Wikipedia an Universitäten, wie zwei aktuelle Beispiele zeigen.

Während es in einem Leitfaden „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ der Freien Universität Berlin kategorisch heißt „Wikipedia ist keine Quelle im universitären Sinn!“,[17] lassen sich auf den Webservern der gleichen Universität eine ganze Reihe von Verknüpfungen zu Wikipedia Artikeln und Material anderer WikiMedia-Projekte finden:[18]

Thema URL Inhalt
Datenbanken im FU-Netz http://www.ub.fu-berlin.de/digibib_neu/datenbank/metalib/w.html Alphabetische Übersicht, Wikimedia Commons, Wikipedia [deutsch], [englisch], Wikisource
„Richtig zitieren: Zitierregeln für konventionelle und elektronische Medien - Linksammlung“ http://www.ub.fu-berlin.de/service_neu/einfuehrung/bookmarks/zitieren.html http://de.wikipedia.org/wiki/Zitat
http://de.wikipedia.org/wiki/Zitieren_von_internetquellen
Suche http://www.ub.fu-berlin.de/cgi-bin/swish-e/swish.cgi?query=Wikipedia 98 Treffer, meist als „Universitätsbibliothek | Freie Universität Berlin: Literatursuche -Fachinformationen“
Fachinformation: Germanistik (Goethe, Werke) http://www.ub.fu-berlin.de/internetquellen/fachinformation/germanistik/autoren/multi_fgh/goethe/werke.html Verschiedene Wikipedia-Artikel, u.a. http://de.wikipedia.org/wiki/Aus_meinem_Leben._Dichtung_und_Wahrheit
Geographie http://userpage.fu-berlin.de/~bressler/geoskript/index.shtml „Ich empfehle Wikipedia.“ (Christian Breßler, April 2004)
Suche (Google) http://www.google.de/search?q=+Wikipedia+site:fu-berlin.de

Ein eindrucksvolles Zeugnis für den pragmatischen Umgang mit der Realität vernetzter Arbeitsgemeinschaften und den Auswirkungen auf andere Bereiche der Gesellschaft bietet ein Professor, der auf seiner Benutzerseite in Wikipedia vermerkt:

„Grundsätzlich rate ich meinen Studenten von der Benutzung der Wikipedia ab, da viele aber nicht recht hören wollen, bleibt mir nichts anderes übrig als an der qualitativen Verbesserung mitzuwirken. [...] Allerdings werde ich auch zukünftig der Pflege meiner eigenen Webseiten[19] und der dortigen Fachinformation den Vorrang einräumen.“[20]

Vernetzte Arbeitsgemeinschaften: NPOV

Es läßt sich zeigen, daß sich die Arbeitsweise von vernetzten Arbeitsgemeinschaften nicht grundlegend von den allgemein anerkannten Grundsätzen wissenschaftlicher Tätigkeit, wie zum Beispiel an Universitäten, unterscheiden muß.[21] Als Beispiel sei hier der Grundsatz des „Neutralen Standpunkts“ (Neutral Point of View: NPOV)[22] angeführt. Er entspricht weitgehend der üblichen Praxis des Meinungsstreits, bei dem die aus verschiedenen Informationsquellen schöpfenden Beteiligten ihre Interpretationen als eigene Meinung (Point of View: POV) in den wissenschaftlichen Diskurs in ihren jeweiligen Fachgebieten einbringen und der als Ergebnis den jeweiligen „Stand der Wissenschaft“ hervorbringt.

MuseumsWiki

Das seit 2006 bestehende MuseumsWiki[23] bietet eine offene Informations- und Kommunikationsplattform für Museen, Museumsmitarbeiter und Museumsprojekte und wurde bereits auf verschiedenen internationalen Konferenzen dem Fachpublikum vorgestellt. Im Vergleich zu Wikipedia fallen die inhaltlichen Einschränkungen weg, die durch das umfassendere Gesamtziel des Projekts einer freien Enzyklopädie gegeben sind.

Die Gestaltung dieser Plattform als Wiki bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber klassischen Webportalen. Abhängig vom aktuellen Angebot und damit der Bereitschaft von Autoren, Informationen zur Verfügung zu stellen, kann das Spektrum der möglichen Themen weiterentwickelt werden, ohne daß vorab eine Struktur vorgegeben wird. Die vorgestellten Begriffe, Projekte, Konferenzen, Institutionen, Firmen oder Produkte können sich weitgehend den aktuellen Bedürfnissen anpassen und sind daher nicht an den Rahmen eines vorgefertigten Konzepts gebunden. Die große Flexibilität von Wikis äußert sich außerdem in der Möglichkeit, die Arbeit an den Inhalten auf beliebig große Zeiträume und verschiedene Autoren zu verteilen. Dadurch haben Autoren auch die Möglichkeit, ihre Aktivitäten und den Inhalt ihrer Beiträge mit ihren jeweiligen Arbeitsbereichen zu koordinieren und so die ihnen zur Verfügung stehende Zeit und andere Ressourcen effizient zu nutzen. Wer zum Beispiel gerade an der Vorbereitung eines Projekts arbeitet und den Text für ein inhaltliches Konzept verfaßt, kann eine Kurzfassung zur Charakterisierung der behandelten Themen gleichzeitig im MuseumsWiki veröffentlichen. An Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls an diesem Projekt interessiert sind, braucht dann nur der Link zu diesem Artikel versandt zu werden. Diese Methode hat auch den Vorteil, daß spätere Änderungen und Ergänzungen nicht wieder allen mitgeteilt werden müssen, sofern sich die Empfänger den Link gespeichert oder sogar ihre Kommentare oder Hinweise auf der Diskussionsseite zum Artikel im MuseumsWiki vermerkt haben.

Vor allem für die Verknüpfung mit Inhalten anderer vernetzter Arbeitsgemeinschaften ist das Konzept der sogenannten Interwiki-Links gut geeignet. So können zum Beispiel Themen oder Begriffe, für die es gute Beiträge in anderen Wikis gibt, auf diese Weise unkompliziert verlinkt werden. Dies erleichtert nicht nur die Arbeit und vermeidet Redundanzen, sondern sorgt mit der Herstellung von „Informationsknoten“ auch für die Vernetzung von Begriffen, Themen oder Diskussionen. Vor allem komplexe Sachverhalte werden auf diese Weise differenziert dargestellt und die Dynamik bei der Auseinandersetzung mit sich verändernden Standpunkten oder Forschungsergebnissen angemessen berücksichtigt. Diese Flexibilität von Wikis bei der Darstellung von Inhalten und ihrer Vernetzung ermöglicht ein hohes Maß an Beständigkeit durch das Konzept stabiler URL in der Verbindung mit der Versionsgeschichte und bietet gleichzeitig eine fast unbeschränkte Ausbaufähigkeit durch Verlinkungen.

Von der Idee zur Publikation

An einem Beispiel läßt sich verdeutlichen, wie durch die Einbeziehung einer vernetzten Arbeitsgemeinschaft mit nur geringem Aufwand eine höhere Effizienz der Museumsarbeit möglich ist. Als Ausgangspunkt sei hier eine Idee gewählt, die für einen Museumswissenschaftler zum Ausgangspunkt einer Forschungsaufgabe wird. Ein wichtiger Bestandteil dieser Forschung wird die Recherche sein, bei der vorhandene Informationsquellen zum Thema genutzt werden, so z.B. Artikel, Bücher, der Erfahrungsaustausch auf Konferenzen oder mit Kollegen, Datenbanken und Netzressourcen. Als Ergebnis der Forschungstätigkeit wird schließlich eine Publikation vorliegen wie zum Beispiel ein Artikel in einer Fachzeitschrift, ein Buch, ein Katalog oder eine Webseite. Die Zwischenergebnisse der Recherche dagegen werden in der Regel nicht veröffentlicht und stehen daher nur diesem einen Museumswissenschaftler zur Verfügung. Oft sind die Möglichkeiten der mehrfachen Nutzung solcher Rechercheergebnisse aus verschiedenen Gründen erheblich eingeschränkt. So erfordert zum Beispiel ein mit der Zeit wachsender Bestand solcher Daten wiederum Aufwand zur Pflege und Aktualisierung, der überdies mit dem Abstand zum Zeitpunkt der Recherche wächst, weil sich der internationale Forschungsstand ständig verändert. Es dürfte daher eine zulässige Verallgemeinerung sein, bei dieser Art der Recherche von einer einmaligen Nutzung von Ressourcen und Quellen zu sprechen. Mit vernetzten Arbeitsgemeinschaften wie dem MuseumsWiki eröffnet sich nun die Möglichkeit, auch Zwischenergebnisse, methodische Hinweise oder verwendetes Material anderen zugänglich zu machen. So könnte der als Beispiel gewählte Museumswissenschaftler die Liste der verwendeten Quellen, erhaltene Informationen von anderen Kollegen, sowie Links zu Datenbanken und Netzressourcen im MuseumsWiki zur Verfügung stellen. Auch die Ergebnisse seiner Forschung wären in unterschiedlicher Form entweder als Kopie, Zusammenfassung oder Link auf eine Webseite in dieser Weise darstellbar. Diese inhaltlichen Beiträge zum MuseumsWiki könnten so wiederum von anderen genutzt oder zum Ausgangspunkt für neue Forschungsideen werden. Auf diese Weise gelangte ein wesentlich höherer Anteil der Forschungsergebnisse unmittelbar wieder in die Sphäre des Austauschs wissenschaftlicher Erkenntnisse. Diese mehrfache Nutzung von Ressourcen und Quellen durch Wissenschaftler als Teil einer Gemeinschaft ist in naturwissenschaftlichen Disziplinen bereits seit längerem üblich und wird auch unter Museumswissenschaftlern mehr und mehr bekannt. So verweist Jens Klump auf die Vorteile der Publikation von Rohdaten und Metadaten geologischer Forschungsprojekte.[24] Sie ermöglicht die Informationsverarbeitung durch vernetzte Prozesse und ist auch hinsichtlich der höheren Effizienz für die Dauer von Forschungsvorhaben von nicht geringer Bedeutung. Auch auf andere Felder der Museumstätigkeit wie Restaurierung, Sammlungsmanagement, Ausstellungsorganisation und so weiter läßt sich dieses Beispiel mit einigen Abwandlungen anwenden.

Subjektive Information

Auch in methodischer Hinsicht ist die Nutzung vernetzter Arbeitsgemeinschaften interessant. Einzelne Wissenschaftler, Restauratoren, Museologen oder andere Fachleute in Museen nutzen die ihnen zur Verfügung stehenden Informationsquellen sowohl themen- und fachbezogen als auch geprägt von ihren eigenen praktischen Erfahrungen. Dabei bildet sich in der Recherche oft eine Methode aus, die unter diesen Einflüssen spezifisch ausgerichtet ist. Werden die Informationsquellen in einer vernetzten Arbeitsgemeinschaft veröffentlicht und die unterschiedlichen Möglichkeiten der spezifischen Nutzung durch verschiedene Mitglieder dieser Gemeinschaft sichtbar gemacht, sind Rückschlüsse auf methodische Gemeinsamkeiten und Unterschiede möglich. So entstehen größere Bereiche, in denen nicht nur aus unterschiedlichen thematischen oder Fachbezügen abgeleitete Sichtweisen oder Methoden dokumentiert werden, sondern indem sie anderen als breites Spektrum praktischer Erfahrungen zur Verfügung stehen, können sie auch in anderen Projekten oder Vorhaben genutzt werden.

Wissenschaftler, Wissen und Gemeinschaft

Ein anderer Aspekt sind die neuen Möglichkeiten der Verbreitung von Wissen. Vergleicht man das Experten zugängliche Wissen auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet mit dem Allgemeinwissen, so ist offensichtlich, daß die Zugänglichkeit des Wissens mit dem Grad der Spezialisierung abnimmt. Das Fachwissen eines Spezialgebiets der Forschung gelang erst über mehrere Zwischenstufen – vermittelt durch Experten jeweils größer werdender Fachgebiete und schließlich Generalisten – in das allgemein zugängliche Wissen, das die Grundlage der Allgemeinbildung darstellt. Da sich in den Spezialgebieten die Forschung oft durch hohe Dynamik auszeichnet, kommt es nicht selten vor, daß neue Erkenntnisse bereits wieder überholt sind, wenn sie den Bestand des allgemeinen Wissens erreichen. In vernetzten Arbeitsgemeinschaften wie Wikipedia oder dem MuseumsWiki dagegen haben Experten die wenig aufwendige Möglichkeit, ihre neuen Erkenntnisse direkt darzustellen, oder durch Links auf sie hinzuweisen. Es darf vermutet werden, daß das schnelle Wachstum und der Erfolg der Wikimedia-Projekte unter anderem auch auf das Bedürfnis der Allgemeinheit zurückzuführen ist, schneller über neueste Forschungsergebnisse bescheid zu wissen. Mit dem MuseumsWiki bietet sich für Museumsfachleute die Möglichkeit, nicht nur die Fachwelt sondern auch eine interessierte Öffentlichkeit über ihre Tätigkeit aktuell zu informieren.

Aufbau eines eigenen Wikis

Die freie Software MediaWiki[25] kann von Museen zum Aufbau eines eigenen Wikis genutzt werden. Mögliche Ziele eines solchen Vorhabens können zum Beispiel die Verwaltung eines Intranets oder von Web-Seiten eines Museums sein, aber auch viele andere Projekte, für die bisher oft konventionelle Content-Management-Systeme[26] eingesetzt werden, sind für ein Wiki geeignet. Die meisten praxisorientierten Veröffentlichungen gehen davon aus, daß Wikis durchaus als vollwertige Content-Management-Systeme angesehen werden können, die allerdings nicht geeignet sind, wenn die strenge Regelung von Arbeitsabläufen erforderlich ist (workflow).

Da es sich bei Wikis um soziale Software handelt, sollte allerdings besonderes Augenmerk auf das zukünftige Einsatzgebiet und die beteiligten Nutzer gelegt werden. Da häufig Vernetzung als neue Form der Zusammenarbeit kaum auf vorhandenen Erfahrungen aufbauen kann, ist die Motivation der Einzelnen und vorhandener Gruppen wichtig. Die Berücksichtigung dieser sozialen Komponenten hat vor allem Einfluß auf die Selbstorganisation, für die Wikis besonders geeignet sind. Eine positive Auswirkung kann z.B. die Herausbildung effizienter Strukturen zur Zusammenarbeit zwischen Spezialisten und Generalisten sein.

Da es bisher offenbar kaum Erfahrungen zum Einsatz von Wikis in Museen gibt, soll an dieser Stelle über einige Erkenntnisse aus einem Praxiseinsatz berichtet werden. Bei den Staatlichen Museen zu Berlin wurde das bestehende Intranet-Angebot im Herbst 2007 durch ein Wiki abgelöst. Die Planung begann im Januar 2007 mit einem ersten Grobkonzept, das sich mit den Nutzungsmöglichkeiten, der Auswahl der Software und ersten Überlegungen zu Projektphasen beschäftigte. Im Verlauf der folgenden fünf Monate wurden verschiedene Aspekte mit den Mitarbeitern und der Leitung der Abteilung Informations- und Kommunikationstechnik der Generaldirektion diskutiert und in Erweiterungen des Konzepts umgesetzt. Dabei wurde schnell deutlich, daß nicht nur das bisherige Angebot im Intranet mit einem Wiki neugestaltet werden könnte, sondern auch die Verwaltung von Dokumenten und Mediendateien oder die Unterstützung von verschiedenen Projekten mit Hilfe dieser Technologie möglich wäre. Die Entscheidung für die Software MediaWiki fiel vor allem aus folgenden Gründen:

  • In der Staatsbibliothek Berlin, die ebenfalls zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz und damit dem gleichen MAN[27] gehört, war bereits eine TWiki-Installation[28] in Gebrauch, die vor allem zur Verwaltung verschiedener Benutzergruppen genutzt wurde. Mit einem Wiki auf Basis von MediaWiki stünde als Ergänzung dazu innerhalb der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eine Umgebung zur Verfügung, die für eine möglichst große und nicht weiter differenzierte Benutzergruppe optimiert ist.
  • In den Projekten Wikipedia oder Wikia[29] liegen seit längerem umfangreiche Erfahrungen vor, die vor allem die Datenbankgrößen, Robustheit, Diversität und Skalierbarkeit betreffen. Nicht zu unterschätzen sind auch die vielfältigen Arbeitsergebnisse und Erfahrungen von Nutzern in diesen Projekten, die durch das gewählte Lizenzmodell auch anderen zur Verfügung stehen.
  • Die große Verbreitung von MediaWiki und die Bedeutung der damit realisierten Projekte waren ebenfalls ein wichtiges Argument. Mit dem Einsatz dieser Software in einer Organisation, zu deren Aufgaben auch wissenschaftliche Forschung gehört, erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichzeitig die Gelegenheit, eine Web-2.0-Anwendung gründlich kennenzulernen und werden damit befähigt, diese Technologie für ihre Forschungsarbeit und andere Aufgaben einzusetzen.

Mit der Entscheidung für die Software konnten auch die Vorbereitungen für die technische Realisierung begonnen werden, die Ende August 2007 im wesentlichen abgeschlossen waren. Das erweiterte Konzept stellte das Museumsdokumentationssystem (MDS) bei den Staatlichen Museen zu Berlin als das wichtigste Verfahren in den Mittelpunkt. Mit Hilfe des „SMBwiki“ sollen die Verfahrensorganisation, die thematische Arbeit der Datenredakteure und die technischen Aufgaben der Programmadministration in einer einheitlichen Intranetumgebung unterstützt werden. Auf diese Weise können der Erfahrungsaustausch im Verfahren MDS und die damit verbundenen Abläufe durch einen gemeinsamen Wissensspeicher effizient gestaltet werden. Auch die Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von Datenerfassungen sowie die Etablierung und Durchsetzung gemeinsamer Standards gehören zu den beabsichtigten Zielen. Über dieses zentrale Verfahren hinaus lassen sich selbstverständlich viele weitere organisatorische Abläufe und Projekte durch gemeinsam gepflegte Informationsangebote, bereitgestellte Dokumente und die Strukturierung von Wissen und Erfahrungen im „SMBwiki“ unterstützen.

Bis zur Installation und technischen Einrichtung wurden das Konzept durch die Formulierung der wesentlichen Projektphasen ergänzt und die wesentlichen Informationen für das Mitbestimmungsverfahren nach dem Bundespersonalvertretungsgesetz[30] zusammengetragen. Sofort nach der Installation wurde die Dokumentation im neuen „SMBwiki“ selbst begonnen und laufend fortgeführt, so daß sie als Informationsmaterial oder Anleitung für ähnliche Vorhaben dienen kann. Sie wurde unter dem Titel „MediaWiki für ein Museum“ an anderer Stelle bereits veröffentlicht.[31]

An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, daß der lange Zeitraum von 10 Monaten für die ersten Projektphasen (Entscheidungsvorbereitung, Planung, technische Einrichtung) vor allem darauf zurückzuführen ist, daß keine zusätzlichen Personalressourcen hierfür in Anspruch genommen werden konnten und alle Arbeiten neben den üblichen Arbeitsaufgaben erledigt wurden.

Zur Zeit ist das „SMBwiki“ als Content-Management-System für das Intranet der Staatlichen Museen zu Berlin in Betrieb, wobei nur Mitarbeiter der Abteilung Informations- und Kommunikationstechnik der Generaldirektion schreibenden Zugriff haben. Daher liegen Erfahrungen unter den Bedingungen einer Nutzung als Wiki mit mehreren hundert Nutzern noch nicht vor. Allerdings kann bereits jetzt ein wichtiges Fazit gezogen werden: die zu lösenden technischen Probleme sind fast zu vernachlässigen im Vergleich mit den Herausforderungen der sich verändernden Art und Weise der Zusammenarbeit. Die Absicht, anstehende Aufgaben gemeinsam zu lösen und dabei Informationen auszutauschen, die für die Arbeit relevant sind, wird kaum jemand direkt verneinen. Aber die Realisierung in einem Projekt mit sozialer Software läßt schnell erkennen, ob die Motivation hierfür tatsächlich ausreicht und zu greifbaren Ergebnissen führt. Die Software bietet dabei lediglich den Rahmen und die Werkzeuge. Erst die beteiligten Nutzer und ihre Interaktion steuern die Methoden der Zusammenarbeit und schließlich die Ergebnisse bei.

Vergleich

Der Vergleich der drei hier betrachteten Projekte, die die gleiche Software benutzen, macht die große Bedeutung der sozialen Aspekte deutlich. Dies beginnt bei der Zielgruppe der jeweiligen Nutzer. Während sich Wikipedia an die allgemeine Öffentlichkeit wendet und das MuseumsWiki vor allem eine Kommunikationsplattform für Museumsspezialisten darstellt, werden Projekte für Wikis in Museen die jeweiligen Ziele und spezifischen Benutzergruppen zu berücksichtigen haben. Dies beginnt bei der Frage, ob das Wiki öffentlich zugänglich sein oder nur intern genutzt werden soll. Zu den Charakteristika der mehrsprachigen Wikipedia, die das Projekt wesentlich beeinflussen, gehören die aktuelle Größe, Popularität, Erfolge und durch die Medien verdeutlichte Schwächen. Demgegenüber sind fachlich eingegrenzte Kommunikationsplattformen wie das MuseumsWiki trotz ihrer Öffentlichkeit wesentlich stärker von ihrer Bekanntheit in Fachkreisen abhängig, bieten dabei aber auch ein breiteres Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten als traditionelle Portale. Auf ähnliche Art und Weise bieten spezifische Wikis in Museen durch ihre Flexibilität neue Möglichkeiten des Informationsaustausches. Kommunikation, eben der Austausch von Informationen, wird wesentlich durch die verwendeten Sprachen beeinflußt. Wikipedia trägt dem durch die verschiedenen Sprachversionen und ihre Verlinkungen Rechnung. Internationale Projekte wie das MuseumsWiki können ebenfalls Mehrsprachigkeit unterstützen und damit die Verfügbarkeit von Fachinformationen verbessern. Mit Hilfe der so genannten Interwiki-Links können auch andere Wikis von den vorhandenen Verknüpfungen profitieren. Dies gilt in besonderer Weise auch für die vielen einzelnen Werkzeuge und Arbeitsmethoden, die die Wikipedianer inzwischen geschaffen haben. Sie lassen sich mit relativ geringem Aufwand an die Anforderungen anderer Wiki-Gemeinschaften anpassen und weiterentwickeln, so daß gerade Wikis mit relativ geringen Nutzerzahlen sich auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren können. Wiki-Projekte in Museen haben dabei vor allem die Möglichkeit, ihr Informationsmanagement effizient zu gestalten und über externe und Interwiki-Links mit den Ressourcen des WWW zu verknüpfen. Das MuseumsWiki, das mit der Einbindung in Wikia bereits Teil des WWW ist, bietet vor allem die Möglichkeit, als Informationsknoten für Museumsspezialisten und gleichzeitig flexible Diskussionsplattform zu dienen.

Ausblick

Bei einer zusammenfassenden Betrachtung können vor allem folgende Eigenschaften von Wikis hervorgehoben werden:

  1. Wikis sind einfach. Ihrer Technologie ist für den Nutzer leicht zu erfassen und kombiniert bereits seit längerem bekannte Verfahren. Auch die zu Grunde liegende Philosophie kann in dem einfachen Prinzip zusammengefaßt werden, daß es um die gemeinsame Arbeit in einer vernetzten Gemeinschaft geht.
  2. Wikis sind effizient. Viele ihrer Eigenschaften sind skalierbar und können sehr unterschiedlichen Anforderungen angepaßt werden. Gleichzeitig bleiben elementare Bearbeitungsschritte immer gut vergleichbar, lassen sich daher relativ einfach standardisieren und zum Beispiel durch Vorlagen vereinfachen.
  3. Wikis sind erweiterbar. Dies gilt nicht nur für die Software selbst, die im Falle von MediaWiki durch eine Vielzahl von Erweiterungen verschiedenen Anforderungen angepaßt werden kann. Auch die einfache Technologie und eine Reihe von zu Grunde liegenden Prinzipien wie z.B. die konstante URL und die Modularität der Informationseinheiten in Verbindung mit Verlinkungen tragen hierzu bei.

Als Kulturphänomen unterstützen Wikis solche grundlegenden Aspekte kultureller Aktivitäten wie

  • Kommunikation,
  • Komplexität und
  • Kontinuität.

Für Museen und andere Institutionen, die sich mit dem kulturellen Erbe beschäftigen, ist vor allem die Kontinuität von besonderer Bedeutung. Die nie abgeschlossene Erforschung des kulturellen Erbes, seine Vermittlung in der Bildung und die Kontinuität der Sammlungstätigkeit von Museen sind nur einige der damit zusammenhängenden Aufgabenbereiche. Doch auch für die Komplexität der menschlichen Gesellschaft, ihrer Kultur und damit auch der Wissenschaften, die ihrer Erforschung gewidmet sind, bieten Wikis adäquate Werkzeuge. Schließlich ist die Kommunikation in Gruppen von Menschen und besonders in vernetzten Arbeitsgemeinschaften gleichsam das Getriebeöl, das ihr Funktionieren erst ermöglicht. In der Ära des Web 2.0 befähigen Wikis die Kommunikation über viele Grenzen hinweg und stellen gleichzeitig die dokumentierten Ergebnisse der Arbeit einfach, effizient und erweiterbar zur Verfügung.

Literatur

Aktuelle Ergänzungen sind verfügbar im Artikel „Museen und Wikis: Vorteile vernetzter Arbeitsgemeinschaften“ im MuseumsWiki: http://museums.wikia.com/wiki/Museen_und_Wikis:_Vorteile_vernetzter_Arbeitsgemeinschaften.

Benutzer:Enzian44. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. November 2007, 11:04 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Enzian44&oldid=39031787 (Abgerufen: 18. Mai 2008, 11:58 UTC)

Bundespersonalvertretungsgesetz. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. April 2008, 09:47 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bundespersonalvertretungsgesetz&oldid=45130177 (Abgerufen: 20. August 2008, 14:15 UTC)

Content-Management-System. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. August 2008, 15:31 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Content-Management-System&oldid=49586697 (Abgerufen: 20. August 2008, 14:19 UTC)

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten: Leitfaden. Freie Universität Berlin, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Arbeitsstelle Kommunikationspolitik / Medienökonomie, http://www.polsoz.fu-berlin.de/kommwiss/institut/kommunikationspolitik/media/materialien/Allgemein/Wissenschaftl_Arb_allgemein.pdf, abgerufen: 18.05.2008

Enzensberger, Horst: Übersicht der hilfswissenschaftlichen Seiten. URL: http://www.hist-hh.uni-bamberg.de/hilfswiss/index.html, abgerufen: 18.05.2008

Hilfe:Datenbanklinks. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. August 2008, 14:01 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilfe:Datenbanklinks&oldid=49583368 (Abgerufen: 19. August 2008, 15:54 UTC)

Hilfe:Interwiki-Links. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. März 2008, 15:44 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilfe:Interwiki-Links&oldid=43657030 (Abgerufen: 19. August 2008, 15:56 UTC)

Hilfe:Wikimedia Commons. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. Juli 2008, 09:24 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilfe:Wikimedia_Commons&oldid=48709964 (Abgerufen: 19. August 2008, 16:00 UTC)

Hohmann, Georg: Web 1.0, 2.0, 3.0 – Wikis für das Wissensmanagement im Museum. 2007. URL: http://www.mai-tagung.de/maitagung+2007/mai2007hohmann.pdf, abgerufen: 18.05.2008

Klump, Jens: The Benefits of Cross Linking: The International Continental Scientific Drilling Program (International Conference Knowledge by Networking, Berlin, June 21-22, 2007). URL: http://www.knowbynet.de/download/contibutions/klump_kbn.ppt

MediaWiki. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. August 2008, 08:42 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=MediaWiki&oldid=49571890 (Abgerufen: 19. August 2008, 15:46 UTC)

Metropolitan Area Network. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 22. Juli 2008, 14:31 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Metropolitan_Area_Network&oldid=48683761 (Abgerufen: 20. August 2008, 14:07 UTC)

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Semantisches Web. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. August 2008, 22:09 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Semantisches_Web&oldid=49444643 (Abgerufen: 19. August 2008, 15:58 UTC)

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Siehe auch

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Einzelnachweise